Besonderheiten

Mitten im Dorf steht die 1750 errichtete und am 1. August 1751 eingeweihte evangelische Kirche St. Michael. Die erste Orgel aus dem Jahr 1753 stammt von dem Orgelbauer Schramm aus St. Niclas und stand einst hinter und oberhalb des Altars. 1888 erfolgte nach Plänen und unter Leitung des Zwickauer Baurates Dr. Mothes ein Umbau im Inneren der Kirche und der Anbau der Seitenschiffe an der Süd- und Nordseite. Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurden immer wieder weitere umfangreiche Restaurationen und Renovierungen durchgeführt, wie z.B. die Veränderungen der Treppenaufgänge zu den Emporen, die Neugestaltung des Barockaltars, die Erneuerung von Kirchturmkugel und des vom Holzwurm zerfressenen Gestühls, die Wiederherstellung der ursprünglichen Gestaltung von Kanzel und Empore, der Einbau einer neuen Heizung sowie die grundlegende Instandsetzung und teilweise Erneuerung der Orgel. 

Der Altar mit dem Erzengel Michael 
aus der Werkstatt Peter Breuers

Die Kirche nebst Friedhofmauer zählt zu den Kulturdenkmälern.

                                                     Die Empore mit Orgel
Auf dem Friedhof, unmittelbar am Weg zur Kirche steht ein Ehrenmal zum Gedenken der Gefallenen des 1. Weltkireges. Es wurde 1925 feierlich eingeweiht. Für jeden einzelnen Gefallenen pflanzte man damals auch einen Lebensbaum an die Westseite des Friedhofes. Die Innenschriften auf dem Denkmal sind heute nicht mehr zu lesen, von den Bäumen stehen auch nur noch einige wenige. Die 1997 am Denkmal angebrachte Gedenktafel erinnert an die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges und an die Opfer des Stalinismus.

Die 98 Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges aus Mülsen St. Micheln sind alle einzeln in einem Buch verzeichnet, dass auf einem Pult im Altarraum ausliegt.

An der Hauptstraße gegenüber dem Textilwerk werden wir ebenfalls an den traurigen Teil unserer Geschichte erinnert. Hier befindet sich ein Denkmal für 198 Häftlinge, welche in der Nacht zum 1. Mai 1944 in dem dort befindlichen Außenlager des KZ Flossenbürg durch eine Brandkatastrophe umgekommen sind. Ein weiterer Gedenkstein an einem Waldrand erinnert an die Verstorbenen während dieser Zeit in diesem Lager.

Unsere Kindertageseinrichtung "Michler Kinderland" ordnet sich in den dörflichen Charakter unserer Gegend gut ein. Der große Freiraum, den Kinder in ländlichen Gebieten doch haben, bleibt in dieser Einrichtung durch das große Freigelände erhalten. In unmittelbarer Nächbarschaft befindet sich in Trägerschaft der Ev.-Luth. Kirche derzeit die Kindereinrichtung "Sonnenschein" in der damaligen Villa des ehemaligen Besitzers der angrenzenden Textilfabrik.

Premiere hatte im Winter 2009/10 die Eislaufbahn in Mülsen St. Micheln. Die Mitglieder der Feuerwehr- und des Feuerwehrvereines legten eine Wasserfläche von 19 x 27 m auf dem Sportplatz an der Sporthalle an. Ob beim Schlittschuhlaufen oder Eishockey spielen, von Früh bis in die Abendstunden kann die Eisbahn genutzt werden. Von Groß und Klein wird dieses Angebot gern angenommen.

Am 01.11.1885 wurde die Mülsengrundbahn eröffnet. Sie führte von Ortmannsdorf bis Mosel (Fahrzeit zirka 48 Minuten). Auch Mülsen St. Micheln hatte einen Bahnhof.

Am 20.05.1951 fuhr zum letzten Mal an einem Sonntag unsere Mülsengrundbahn von Ortmannsdorf nach Mosel. Mit großer Trauer nahm die Bevölkerung Abschied von 66 Jahren Mülsengrundbahn. In Mülsen St. Micheln ist noch die ehemalige Strecke zu erkennen. Sie wird komplett als Fahr- und Gehweg genutzt. Das ehemalige Bahnhäuschen mit den drei dort damals gepflanzten Ulmen ist noch fast original mit nur kleinen Änderungen erhalten.